News 30.06.2021 - Bildungsnetzwerk Aargau Ost

Das Bildungsnetzwerk der Region wird grösser

Das Bildungsnetzwerk Aargau Ost ist ein regionales Forum, das Know-how und Erfahrungen bzgl. Bildung, Arbeitsmarktfähigkeit und Standortfaktoren unter seinen Mitgliedern und in der Region teilt und weiterentwickelt. Es entstand aus dem im Jahr 2009 gegründeten Verein «Bildungsnetzwerk Baden» und wurde 2021 mit dem Leistungsauftrag der Stadt Brugg in den östlichen Aargau erweitert. So entstand auch die neue Bezeichnung des Vereins als «Bildungsnetzwerk Aargau Ost».

Heute bringen sich insgesamt 37 Mitglieder aus Bildung und Wirtschaft aktiv in das Netzwerk ein. Hauptziel ist es, die Bildung in unserer Region zu stärken. Dazu liegt ein besonderer Fokus auf der Ausrichtung der Bildung an den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Arbeitnehmer*innen und auf der Verbesserung der Arbeitsmarktfähigkeit und -chancen der Absolvierenden der Mitgliedsschulen.

Ausserdem veröffentlicht das Netzwerk regelmässig Informationen über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und stärkt mit unterschiedlichen Aktivitäten und Events die Zusammenarbeit zwischen Region, Bildungsdienstleistern und Wirtschaft.

Das Bildungsnetzwerk Aargau Ost ist zudem Ansprechpartner für bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Themen.

Der Leiter der Geschäftsstelle Thomas Eichenberger erklärt uns im Interview, was das neue Bildungsnetzwerk Aargau Ost ausmacht und wohin die Bildungswege für unsere Region gehen sollen.


Herr Eichenberger, was hat dazu geführt, dass das ehem. Bildungsnetzwerk Baden in östliche Richtung ausgeweitet wurde?

Die Aktivitäten des Bildungsnetzwerks fokussierten in der Vergangenheit zwar Stadt und Region Baden. Namhafte Kooperationspartner und potenziell interessierte Unternehmen waren jedoch von jeher in der Region Brugg ansässig, wo das Bedürfnis nach einer Dialogplattform zu Bildung, Wirtschaft, Forschung und Politik zwar ebenfalls schon länger erkannt wurde, entsprechende Ideen aber noch nicht umgesetzt werden konnten. 

In einer Arbeitsgruppe wurden auf Basis einer Auslegeordnung Unterschiede und Gemeinsamkeiten identifiziert und der Mehrwert eines Zusammengehens aufgezeigt. Nur schon ein Blick auf die Bildungslandkarte zeigt, dass sich die Bildungsangebote rund um die Zentren Baden und Brugg bezüglich Branchenabdeckung und Bildungsstufen hervorragend ergänzen. Rückmeldungen von potenziellen Partnern bestätigten das Interesse und das Steigerungspotenzial bezüglich Effizienz und Effektivität im Mitteleinsatz. Die Idee einer regionalen Zusammenarbeit war dann eine logische Folge dieses Prozesses. 

Dank politischer und finanzieller Unterstützung der beiden Stadträte konnten das Bildungsnetzwerk Aargau Ost realisiert und Leistungsverträge abgeschlossen werden. Dass die beiden Städte gemeinsame Interessen höher gewichten als die Unterschiede, verleiht dem Vorhaben auch etwas Pionierhaftes.


Inwiefern ändert sich die Tätigkeit des Vereins? Was ist neu?

An der Ausrichtung der Vereinstätigkeiten ändert sich wenig. Wir organisieren Veranstaltungen zu aktuellen Themen aus Bildung und Arbeitsmarkt, unterhalten eine Informationsplattform, betreiben Medienarbeit, initiieren und unterstützen Projekte, beziehen Stellung zu Bildungsfragen und stehen als Expert*innen bei Entwicklungsthemen zur Verfügung.

Bereits Ende 2020 nahmen Vertretungen der Region Brugg Einsitz im Vorstand, die Statuten wurden komplett überarbeitet und die Entwicklungsschwerpunkte samt Jahreszielen und mehrjährigem Finanzplan festgelegt. Wir möchten weitere Mitglieder – Gemeinden, Bildungsinstitutionen, Unternehmen und Privatpersonen – als Mitglieder und Mitgestalter*innen gewinnen. Darum ist intensives Netzwerken gefragt. Ich führe momentan sehr viele Gespräche.

Erzählen Sie uns etwas zu den aktuellen Projekten des Bildungsnetzwerks?
Ich stelle gerne vier Vorhaben in den Fokus, ohne die anderen Aktivitäten damit schmälern zu wollen:

  • Das Next.Entrepreneur Bootcamp bildet eine Brücke zwischen innovativen KMU und jungen Talenten. In 48h arbeiten verschiedene Teams mit jeweils drei Talenten aus den Bereichen Business, Tech und Marketing an Herausforderungen, welche KMU vorab einreichen können. Wir möchten solche Veranstaltungen künftig regelmässig durchführen.
 aktueller Stand: Vorbereitungen für erste Durchführung vom 10. – 12. September 2021

Bootcamp

  • Pioneer City ist die Werkstatt für zukunftsträchtige Ideen von Talenten und Macher*innen der Hightech-Industrie, um diese mit herausragenden Akteuren aus Wirtschaft, Bildung, Forschung und Politik zu realisieren. «Pioneer City» agiert als Wegbereiter in der Unternehmensentwicklung und Provider von geeigneten Versuchs-, Entwicklungs- bzw. Produktivräumen und schafft eigenständige MakerSpaces. Bildung ist DIE zentrale Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Auch sie ist auf Pionier*innen angewiesen.
 aktueller Stand: Das Bildungsnetzwerk ist Partner im neu gegründeten Verein und arbeitet im Vorstand mit.

Pioneer City

  • FutureBooster ist ein virtueller Marktplatz für ausserschulische Aktivitäten, die aktuelle Berufs- und Tätigkeitsfelder für individuell unterschiedliche Interessenlagen auf verschiedenen Kompetenzniveaus erlebbar machen. Kindern im Primarschulalter und Jugendlichen bis zum Ende der Volksschule wird ein Pool von Aktivitäten und ein Netz von Anbietern zur Verfügung gestellt. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, individuelle Interessengebiete erlebnishaft zu vertiefen. Intelligente Funktionalitäten erlauben die Personalisierung von Angeboten und die Dokumentation erworbener Kompetenzen zur Förderung der Selbstkenntnis im Hinblick auf die spätere Berufswahl. 
 aktueller Stand: Die erste Publikation wird im Sommer 2021 erfolgen.

FutureBooster

  • Strategie «Bildung in Baden»

    Der Stadtrat Baden hat den Verein Bildungsnetzwerk Baden beauftragt, eine Bildungsstrategie für die Stadt Baden aus einer Gesamtsicht (ganze Lebensspanne, alle Stufen, alle Fachbereiche) heraus zu formulieren. Mit diesem Schritt soll die Entwicklung eines umfassenden Instrumentariums für die Steuerung, Planung und Umsetzung einer konsistenten Bildungspolitik und die gezielte Unterstützung innovativer Projekte möglich gemacht werden. «Bildung» als Ressource, als Standortfaktor und als Steuerungsbereich auf kommunaler Ebene wird dadurch gestärkt. 
 aktueller Stand: Eine erste Version konnte einer Delegation des Einwohnerrats präsentiert werden. Die Arbeiten für die definitive Fassung sind noch in Gange.

Welche Vorteile haben Unternehmen aus der Region Aargau Ost, wenn Sie dem Bildungsnetzwerk beitreten?

Wir sind der regionaler Kontaktpunkt für Bildungs- und Arbeitsmarktfragen, liefern Informationen, Expertise, Dienstleistungen und Medienarbeit. Wir leben unseren Leistungsauftrag, stimmen ihn mit den Mitgliedern und Gemeinden ab und prägen so eine regionale Strategie zur Stärkung und Entwicklung der Bildung für allen Lebensphasen. Wir kooperieren mit der Standortförderung, Standortentwicklung und Pioneer City. Mit einer gemeinsamen Standortpolitik wollen wir für die Ansiedlung von Unternehmen, Bildungsinstitutionen und Fachkräften sorgen und wir sind die Vertretung für regionale Interessen bei Kanton und Bund – was natürlich auch für unsere Mitglieder von Vorteil ist.

Unsere Mitglieder aus Bildung, Wirtschaft, Forschung und Politik pflegen einen vertieften Austausch. Mit regelmässigen Netzwerk-  und öffentlichen Veranstaltungen und Projekten bieten wir ihnen dafür regelmässig eine Plattform. Ausserdem können sich alle Mitglieder in unsere innovativen Entwicklungsprojekte einbringen. 

Vielen Dank, Herr Eichenberger!

Website Bildungsnetzwerk
 

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Standort Brugg