News 26.6.22 - HFW neuer Rahmenlehrplan

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Frühling 2022 den neuen Rahmenlehrplan für die Höhere Fachschule Wirtschaft (HFW) verabschiedet. Die bemerkenswerteste Neuerung ist die Zulassung von Studierenden, die ihr EFZ gerade erst abgeschlossen haben, also nach der Lehrzeit noch keine weitere Berufserfahrung mitbringen. Das zB. startet im Herbst das erste Mal nach diesem Konzept. Es ist also Zeit, die neue HFW zu erklären!

Die Höhere Fachschule ist ein berufsbegleitendes, nicht akademisches Studium, das mit dem eidgenössisch anerkannten «Diplom HF» abgeschlossen wird. Dieses Diplom wird im Nationalen Qualifikationsrahmen für Bildung (NQR) auf Stufe 6 der dualen Berufsbildung eingeordnet. Ein Bachelor liegt im akademischen Bereich auf der gleichen Stufe. Die Fächer gleichen denen einer Fachhochschule, haben aber einen höheren Praxisanteil. Der Transfer der Theorie in den tatsächlichen Berufsalltag ist der klar definierte Kern der Höheren Fachschule. 

Breites Wissen in Betriebswirtschaft

Für dieses Studium ist kein Abschluss einer Matura nötig. Zugelassen sind Absolventinnen und Absolventen eines EFZ aus KV oder Detailhandel. Mit entsprechender Berufserfahrung können auch Absolvierende anderer EFZ einsteigen. Neben dem Studium müssen sie zu 70% (bzw. 50% falls Berufserfahrung vorhanden ist) einer kaufmännischen Tätigkeit nachgehen. Nur so können sie das Gelernte direkt im Job anwenden.

Der Studiengang zur bzw. zum Dipl. Betriebswirtschafter*in HF vermittelt ein breites Wissen in Betriebswirtschaft auf Kader-Niveau. Das bedeutet, diplomierte Betriebswirtschafter*innen HF werden zu Entscheidungsträger*innen für Unternehmen ausgebildet. Sie werden Fach- und Führungsverantwortung übernehmen und Unternehmensstrategien und -philosophien prägen. 

Der bisherige Rahmenlehrplan der Höheren Fachschule Wirtschaft ist über 14 Jahre alt. Seitdem hat sich Entscheidendes im Arbeitsleben unserer Absolventinnen und Absolventen getan. Allem voran steht natürlich das Thema Digitalisierung. Die Ansprüche an Führungspersonen haben sich aber faktisch in allen zehn Handlungsfeldern, die das Studium der HFW strukturieren, verändert. Der neue Rahmenlehrplan und das neue Konzept der HFW am zB. Zentrum Bildung tragen dem Rechnung. Hier geben wir einen kurzen Überblick über die Kompetenzen, die sich unsere Studierenden mit den modernisierten Handlungsfeldern des Studiums der HFW erarbeiten werden:

Unternehmensführung

Unsere Studierenden lernen, wie sie das komplexe Umfeld einer Firma und das Unternehmen selbst analysieren und die eigenen Aufgaben in den strategischen Zusammenhang setzen. Sie werden erkennen können, wenn sich Rahmenbedingungen verändern und aktiv nötige Veränderungen für ihre Abteilung herleiten und die Konzeption und Leitung entsprechender Projekte übernehmen. Dabei steht das Thema Kommunikation stärker im Vordergrund als früher: Sie lernen Abteilungen und Partner*innen zu vernetzen, mit Agilität und Offenheit Teams und Projekte zu leiten und auch Konflikte konstruktiv zu lösen. Dabei sind Selbstreflexion und selbstständiges Denken wichtige Aspekte.


Marketing

Dipl. Betriebswirtschafter*innen HF lernen die Bedeutung von Marketing für Unternehmen zu verstehen. Neben den übergeordneten Kompetenzen wie Gesprächs- und Präsentationstechnik werden sie sich mit grundlegendem Marketingrecht auseinandersetzen. Sie lernen Marktanalysen sowohl durchzuführen als auch zu interpretieren um daraus eine solide Marketingstrategie und entsprechende Ziele in Quantität und Qualität abzuleiten. Ausserdem erfahren sie, welche Marketinginstrumente es heute gibt und wie man sie zusammen mit Spezialistinnen und Spezialisten einsetzt, analysiert und präsentiert. Sie verstehen, dass sie eine Querschnittfunktion ausüben und es ihre Aufgabe ist, eine kundenzentrierte Sicht in zeitgemässe Marketingmassnahmen einfliessen zu lassen.


Supply Chain Management

In diesem Handlungsfeld dreht sich alles um Beschaffung, Logistik und Leistungserstellung von Produktion und/oder Dienstleistungen. Unsere Studierenden lernen die strategische Bedeutung und Relevanz von Supply Chain Management kennen und wissen, wie man «make or buy» Entscheidungen trifft. Sie können Risiken innerhalb von Lieferketten erkennen und Massnahmen vorschlagen, um sie klein zu halten. Sie haben die Bestände im Blick und können auch das Lager zwischen Kundenbedürfnis und Wirtschaftlichkeit optimieren. Sie erstellen entsprechende Richtlinien, Ziele und Strategien. Sie wissen, wie man nachhaltige Partnerschaften mit Lieferanten aufbaut. Sie optimieren die Prozesse in der Logistik und stellen die Lieferbereitschaft ihres Unternehmens sicher, indem sie die Planung von Lieferzeiten, Personal- und Systemkapazitäten aufbauen und optimieren können.

Nicht zuletzt wissen sie, wie sie nachhaltiges Ressourcenmanagement etablieren und wie sie die Kennzahlen der Lieferketten strategisch und operativ steuern.

 

Info-Events & Anmeldung

Qualität, Umwelt, Sicherheit

Hier geht es um Qualitätsmanagement: Die Studierenden lernen, wie sie ihre Vorgesetzten bei der Gestaltung und Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems unterstützen. 

Sie setzen sich mit aktuell geltenden Normen bzgl. Qualität, Umwelt und Sicherheit sowie Gesundheitsschutz auseinander und werden sie im Arbeitsalltag einbeziehen können. Zudem lernen sie, wie sie die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements bspw. mit Audits oder einer Risikomatrix voranbringen und sowohl Kundinnen und Kunden als auch ihr Team mit den relevanten Informationen versorgen.


Personalwesen

Dipl. Betriebswirtschafter*innen HF lernen, wie sie in Personalfragen die Vorgaben aus Vision, Leitbild, Personalpolitik und -strategie ihrer Firma umsetzen. Sie können die Planung und Rekrutierung mit zeitgemässen Tools gestalten und wissen, wie sie ihre Teammitglieder im Unternehmen halten. Mit Kündigungen gehen sie professionell und emphatisch um, weil sie sich in grundlegenden Fragen des Arbeitsrechts auskennen. Sie informieren sich über aktuelle HR-Trends und können innerhalb des Unternehmens souverän über Änderungen in ihren Teams informieren.


Finanzielle Führung & Rechnungswesen

Diesem Handlungsfeld widmen wir verhältnismässig viele Lektionen. Denn unsere dipl. Betriebswirtschafter*innen HF müssen die Buchhaltung in kleineren Unternehmen eigenständig führen können. Sie lernen, wie das finanzielle Rechnungswesen aufgebaut ist, kennen Buchführungsvorschriften und die Grundsätze der Rechnungslegung. Sie können also auch die Vorgesetzten bei der finanziellen Führung des Unternehmens professionell unterstützen.

Zusätzlich können sie abschätzen, wie die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens aussieht und wie sich strategische und operative Entscheidungen auf die Entwicklung eines Unternehmens auswirken. Sie erstellen Liquiditäts- und Investitionsrechnungen, beteiligen sich an der Finanzplanung und unterstützen die Fachleute und Entscheidungsträger*innen in der Definition der finanziellen Ziele bzw. der Finanzpläne.

Sie werden durch Soll-Ist-Vergleiche einschätzen können, welche Ziele mit welchen Massnahmen unter Einbezug der Wirtschaftlichkeit erreichbar sind oder nicht. Das Controlling wie auch die Finanzberichte und -abschlüsse können sie zudem mit entsprechenden Daten unterstützen.


Informatik & Technologie

Technik und digitale Tools begegnen dipl. Betriebswirtschafter*innen HF in den meisten ihrer Verantwortungsbereiche. Deshalb bringen wir ihnen bei, wie sie ihr Know-how aktuell halten und dieses aktuelle Wissen in ihre Aufgaben strategisch einbringen und abstimmen. Sie werden wissen, wie sie den Bedarf analysieren und wie sie überprüfen, ob die Technik effizient arbeitet. Sie lernen zu erkennen, wie Prozesse ggf. verbessert werden können und bringen diese Veränderungen in Gang. Auch die Frage des Datenschutzes und der Sicherheit der firmeneigenen Daten spielen hier eine grosse Rolle.


Organisationsgestaltung und -entwicklung

In diesem Handlungsfeld geht es darum, neue Entwicklungen zu erkennen und frühzeitig mit den Anforderungen des Unternehmens abgleichen zu können – sei es personell, materiell, finanziell oder technologisch. Auf Basis von Kennzahlen werden unsere Studierenden die Prozesse und Zusammenhänge mit Blick auf die Wertschöpfung für ihr Unternehmen beurteilen und Strukturen für eine optimale Organisation empfehlen können.

Die Studierenden lernen auch, wie sie Veränderungen in Abteilungen und Teams organisieren um mit professionellen Methoden die entsprechenden Prozesse aufzubauen und verantwortungsvoll zu begleiten.


Projektmanagement

Das Handlungsfeld Projektmanagement hängt mit den meisten anderen Handlungsfeldern zusammen. Denn die Studierenden müssen Projekte für unterschiedlichste Bereiche innerhalb und ausserhalb ihres Unternehmens ganzheitlich planen und leiten können. Sie sollten also wissen, wie sie Kosten, Zeit, Ressourcen, Leistungen und auch Risiken in der Projektorganisation einteilen und ihr Konzept ggf. auch gegen Widerstände voranbringen. Dafür bringen wir unseren Studierenden verschiedenen Methoden für das Management von Projekten unterschiedlichen Umfangs bei, die auch den Aufbau eines passenden Controllings beinhalten.


Kommunikation & Sprache

Gute Kommunikationsskills können für den Erfolg eines Projekts oder auch eines ganzen Unternehmens entscheidend sein. Deshalb bilden die schriftliche und mündliche und auch die nonverbalen Kommunikation einen Kompetenzbereich, den wir in alle Handlungsfelder einfliessen lassen. Die Studierenden lernen, wie sie überzeugend argumentieren, sicher mit Konflikten umgehen, sich selbst reflektieren und wie sie souverän präsentieren.

Ausserdem müssen sich dipl. Betriebswirtschafter*innen HF sicher auf Englisch verständigen können. Ein Nachweis der Sprachkompetenz in Englisch auf Stufe B2 ist deshalb eine Voraussetzung bis zum Abschluss der HFW. Das zB. bietet dafür die entsprechenden Sprachkurse an.

 

Studieren ohne Matura – Zulassung mit EFZ

Ab 2022 sind auch Kaufleute oder Detailhandelsfachleute mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis ohne weitere Berufserfahrung nach der Lehre für das Studium der Höhere Fachschule Wirtschaft zugelassen. So macht die duale Berufsbildung ihren Studierenden eine Laufbahnplanung möglich, die  entsprechend dem akademischem Weg keine zeitlichen Nachteile birgt.

Neben dem EFZ müssen die Studierenden zu mindestens 70% einem kaufmännischen Beruf nachgehen, der es möglich macht, das neue Wissen im Job anzuwenden.

Hat man vor Studienbeginn bereits mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich gesammelt, reduziert sich diese Anforderung auf 50% kaufmännische Berufstätigkeit.

Absolvierende eines EFZ aus anderen Branchen sind ebenfalls für das Studium der HFW zugelassen. Sie müssen zusätzlich vor Antritt des Studiums zwei Jahre kaufmännische Berufserfahrung nachweisen und während der Weiterbildung entsprechend zu 50% einem Beruf in diesem Bereich nachgehen.


Studium verkürzen - HFWxtra

Die Höhere Fachschule Wirtschaft am zB. Zentrum Bildung kann in zwei statt drei Jahren absolviert werden, wenn man bereits einen einschlägigen eidg. Fachausweis absolviert hat. Das Wissen aus dem ersten Studienjahr bringt man dann bereits mit. Für die verkürzte Form der HFW berechtigen deshalb diese Abschlüsse:

  • Höheres Wirtschaftsdiplom (HWD) mit HWDplus im Jahr vor Studienbeginn
  • Technische Kaufleute mit eidg. Fachausweis
  • Direktionsassistent*in mit eidg. Fachausweis
  • Führungsfachleute mit eidg. Fachausweis
  • Spezialistinnen/Spezialisten Unternehmensorganisation mit eidg. Fachausweis 


Vorteile der HFW am zB.

  • 25% Rabatt im 1. Studienjahr für Absolvierende eines EFZ am zB. bei Anmeldung bis 31. August des EFZ-Abschlussjahres
  • Studieren ohne Matura (NQR 6)
  • zB. Vario Modell: gezielter Online-Unterricht
  • Businessplan, Managementgames, regelmässige Learn- & Xpert Circles
  • keine versteckten Kosten
  • verkürztes Studium bei Vorleistungen
  • 2 garantierte Starts pro Jahr 
  • modernes & praxisnahes Prüfungssystem (tlw. open book)
  • strukturierte Prüfungsleistungen, 1 Semester Zeit für die Diplomarbeit
  • modularisierter Aufbau
  • gleichwertig mit SVF Management
  • optionaler Zwischenabschluss des Höheren Wirtschaftsdiploms HWD
  • zB. Alumni Netzwerk


Starts & Zeiten

18. Oktober 2022
Dienstag, 17:50 - 21:10 Uhr
Freitag, 13:00 - 20:15 Uhr

19. Oktober 2022
Mittwoch, 17:50 - 21:10 Uhr
Freitag, 13:00 - 20:15 Uhr

Kosten

CHF 2‘590.00 
pro Semester, inkl. Lehrmittel & Promotion
= CHF 431.67 pro Monat*
zzgl. Gebühren

 *zB. Rabatt
-25% Rabatt im 1. Studienjahr für Absolvierende einer Grundbildung mit EFZ am zB. Zentrum Bildung bei Anmeldung bis 31. August des EFZ-Abschlussjahres

Standort Baden

Standort Brugg